Mit seiner vor kurzem eingeführten neuen Express5800/1000-Familie hat der Geschäftsbereich HPC von NEC einen Rechner geschaffen, der die Anforderungen der IT-Manager in idealer Weise erfüllt – allerdings stehen die Geräte nicht zum Verkauf.
Warum dies so ist? Der Geschäftsbereich HPC beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Bau von Supercomputern. Sein in Japan eingesetztes Earth Simulator-System ist nach wie vor bei weitem das leistungsfähigste System, das bislang geschaffen wurde. Jorg Stadler, der European Marketing Manager des Geschäftsbereichs, zieht hierzu folgenden Vergleich: „…wie ein Formel-1-Rennwagen, bei dem nicht die Kosten, sondern nur die Ergebnisse zählen. Allerdings benötigen immer mehr Bereiche wie z. B. die Luft- und Raumfahrt, der Automobilbau und die Pharmaindustrie heutzutage Hochleistungsrechner mit breiteren Einsatzmöglichkeiten. Diese entsprechen dann eher einem Mercedes der Spitzenklasse.“
Und genau auf diesen Marktsektor zielt der Express5800/1000 ab, wobei seine Spezifikationen für alle IT-Manager interessant klingen dürften, die Dienste für allgemeine Geschäftsvorgänge bereitstellen wollen. Der Rechner basiert auf bis zu 32 Itanium 2-Prozessoren und dem Betriebssystem Linux. Er bietet damit im Grunde exakt die Voraussetzungen, die eine zunehmende Anzahl von IT-Managern für ihre zukünftigen Plattformen benötigen wird.
Supercomputer für Unternehmen
Stadler stellt vor allem die Einsatzmöglichkeiten des Express5800/1000 für gängige Geschäftsanwendungen heraus. „Er kann für allgemeine Supercomputing-Vorgänge sowie im technischen Bereich auf Linux ausgeführt werden, doch er kann auch in HP-UX- und Microsoft .Net-Umgebungen zum Einsatz kommen.“ Allerdings weist Stadler ausdrücklich darauf hin, dass „der HPC-Geschäftsbereich keinen Verkauf im Markt für Windows-Server beabsichtigt. Ich weiß jedoch nicht, wie andere Geschäftsbereiche des Unternehmens diese Technologie eventuell nutzen werden.“
Es wäre sehr verwunderlich, wenn die mit allgemeinen Geschäftsanwendungen betrauten Geschäftsbereiche diese Technologie oder auf ihr basierende Entwicklungen nicht als Plattform für Unternehmenssysteme aufgreifen würden. Denn in der Tat zeichnet sich hier ein zunehmender Trend hin zu zukünftigen Lösungen aus dem Bereich des Supercomputing ab.
Der Express5800/1000 wird mit bis zu 8, 16 oder 32 Prozessoren in jeweils drei verschiedenen Gehäusekonfigurationen gefertigt. Den Kern des Systems bildet eine Prozessorzelle aus vier Itanium 2-CPUs mit 16 GB Speicherkapazität. Stadler zufolge stellt dabei die zur Verbindung der Prozessorzellen verwendete Crossbar-Technologie von NEC das entscheidende Element dar. Diese ist ein direktes Ergebnis der Entwicklungsarbeiten im Bereich von Supercomputer-Systemen.
Das Unternehmen stützt sich hierbei außerdem auf seine Erfahrung als Hersteller IBM-kompatibler Mainframe-Rechner. So kommt vor allem sein Know-how im Bereich der Partitionierung zum Tragen, durch das eine Partitionierung auf Zellen-Ebene möglich wird. Das bedeutet, dass in einem einzigen Gerät bis zu acht verschiedene virtuelle Server verfügbar gemacht werden können.
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